Angenommen, es würde auf einem Berg in Norwegen (sagen wir mal: auf einem Blockhalden-Grat auf 1900m) zu einem medizinischen Notfall kommen, dann müsste man erstmal Netz haben die 112 wählen. Aber die Netzabdeckung ist in Norwegen selbst in den Bergen nicht schlecht und so ziemlich alle (also auch die Leitstelle) sprechen gutes Englisch. Nachdem die Lage geklärt ist, würde zunächst mal ein Hubschrauber der normalen Luftrettung aufsteigen und nach 15-20 Minuten da sein, etwa ein H135 namens LN-OUE. Dieser sucht dann erstmal die Person (rote Schlafsäcke zum Winken sind gut geeignet und der sehr späte Sonnenuntergang nimmt einiges an Zeitbeschränkung raus).
Die Besatzung würde dann Kontakt per Mobilfunk herstellen und nach einem geeigneten Landeplatz suchen. Weil ein solcher auf einem Grat meist schwer zu finden ist, würde man erstmal wieder runter ins Tal fliegen, dort umrüsten und den Sani an die lange Leine hängen, um ihn auf dem Grat absetzten zu können. Sofern nötig, kümmert er sich erstmal um die Versorgung des Patienten, ansonsten quatscht und erklärt er was als nächstes geschehen wird. Mitunter kann es nämlich sein, dass ein leichter Hubschrauber etwas Probleme mit den Turbulenzen in dieser Höhe bekommt. Und manchmal wollen einfach auch die fabrikneuen Rettungsmittel im Einsatz erprobt werden, weshalb in einem solchen Fall der wikingerhafte Sani die Ankunft eines real big helicopter ankündigen würde.
Und nach einer Weile würde man dann schon den Lärm des Hubschraubers SAR Queen, einer AW101 der norwegisches Luftwaffe vernehmen, der sich über den Grat platziert, dort wie angewurzelt schweben bleibt und mittels Winde zunächst einen weiteren Helfenden ablässt, anschließend alle erforderlichen Beteiligten wieder hochzieht und dann majestätisch gen Tal schwebt.
Könnte man sich doch gut vorstellen, oder?
PS: Mir wurde eine Innenaufnahme des erstgenannten Hubschraubers zugespielt, mal der Pilotin über die Schulter geguckt :)
PPS: Der betroffenen Person ging es schnell wieder gut!