grüner fliegen

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nun, der koffer ist gepackt. ja tatsächlich ein koffer, schlimmer noch: rollkoffer. über diese verhasste spezies habe ich ja schon mehrfach berichtet. ich übe mich ja gerne im konsequentem gebrauch eines rucksackes, ob im urlaub oder auf dienstreisen . aber morgen ist es nun auch egal. mir steht ein schnöder business-trip bevor, da kommt es auf das bisschen alternative indivualität auch nicht mehr an und es wäre zu schade den rucksackriemen von einem hungrigen transportband abgerissen zu bekommen.

ich fliege mal kurz zu einer konferenz nach boston. hin, zwei tage da, zurück. ich bin mal gespannt, ob ich was von der stadt sehen werde, meist ist es ja so, dass man außer flughafen, hotel und vaeranstaltungsort kaum etwas vom drumherum mitbekommt. in diesem fall ist mein interesse zwardurchaus vorhanden, mir wurde die stadt als europäischste aller städte der staaten sehr ans herz gelegt. auch der euro steht nicht mehr so schlecht gegenüber dem dollar, so dass sich eine einkaufstour anböte. aber mir fehlt vermutlich schlichtweg die zeit dafür bzw. ich muss mich dem jetlag geschlagen geben.

worüber ich dann heute mal nachgedacht habe ist wie sehr solche geschäftlichen kurztrips zu lasten von fossilen energieträgern gehen. zudem erweisen sich ja kohlendioxid- und wasserdampf-emissionen in höheren schichten der atmosphäre in besonderem maße als treibhauseffektfördernd. ich vermute mal, dass sich ein nicht geringer anteil des energieverbrauchs auf dienstlich bedingte flüge oder firmenwagen zurückführen lässt. deren sinnhaftigkeit ist nicht immer unbedingt gegeben, ob sich meine reise lohnen wird, wird sich herausstellen.

nur einmal die so oft ins feld geführten co2-emissionen betrachtend habe ich für mich selbst untersucht, wie sehr ein solcher flug über den großen teich in relation zu meinem persönlichen „carbon footprint“ ins gewicht fällt. das umweltbundesamt bietet beispielsweise einen co2-rechner an, mit dem ich für mich eine jahresemission von etwas mehr als 9 tonnen errechnet habe. das liegt erfreulicherweise unter dem deutschen durchschnitt von 11 tonnen, wobei ich ehrlicherweise ein jahr ohne urlaubsflug angenommen habe (was in letzter zeit meist der fall war). positiv fällt dabei die verwendung von ökostrom und meine nibelungentreue zur bahn ins gewicht, die hohen heizaufwendungen der altbauwohnung muss ich natürlich in kauf nehmen.

doch wie sehr belastet nun ein solcher flug die umwelt? ich habe herumgeklickt und entsprechende dienstleister zur co2-berechnung und -kompensation gesucht. vorsicht! hat mich dabei die verbraucherzentrale gewarnt: nepper, schlepper und bauernfänger wollen auf der grünen welle mitsurfen. die in frage kommenden anbieter habe ich dann gleich mal persönlich konsultiert. das ergebnis ist oben dargestellt. die abweichungen unterseinander sind deutlich zu sehen. welcher wert stimmt wohl?

unbestritten ist jedoch, dass man mit der verbrauchten menge kerosin die bude ziemlich lange heizen könnte…