coming of age

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das sind die 90er 00er, baby!

und dann das gefühl / von dem manjetzt längst weiß / es wird nicht mehr gehn / nicht in den nächsten jahrzehnten.

die obligatorischen jahresrückblicke werden schon wieder über den äther verbeitet. doch erst seit einem artikel auf spreeblick ist mir bewusst geworden, dass wir praktisch einen schlussstrich unter ein ganzes jahrzehnt ziehen, die nuller jahre, die 2000er oder the noughties oder wie man sie auch immer nennen mag.

eigentlich für mich ziemlich wichtige und entscheidende jahre, denn immerhin hab ich die lebensalter 16 bis 26 innerhalb der dekade verbracht. bin sozusagen erwachsen geworden, verzeichne ich doch als zugänge auf dem konto volljährigkeit, führerschein, abi, zivi, diplom, eine sozialversicherungsplichtige beschäftigung. habe im kinderzimmer, studentenbudenkellerloch, wg und ner dachgeschossmietwohnung gehaust. von erster freundin bis ehefrau alles dabei. wenn das mal nicht erwachsen ist! damals kassetten fürs auto (✝) aufgenommen, jetzt digitale mediathek mit ipod. früher, noch vor der internetblase, das modem piepsen und krächzen lassen, um „dieses neue google“ mal auszuprobieren und sich die erste email einzurichten (ein bekannter hatte ernsthaft eine adresse in der form 123456789-0001@t-online.de), jetzt praktisch internetabhängig, microsoft-unabhängig, so seltsame erscheinungen wie blogs mögend (aber natürlich immer noch printmedien, wenn ich auch über die neon, der stimme der wie-geil-ist-das-denn-?-generation, hinweg bin). ja, es hat sich einiges getan, „und das ist auch gut so“ (auch son satz aus den nullern).

ich habe daher versucht, im netz die zeit zurück zu drehen und mich daran zu erinnern, was das jahrzehnt überhaupt ausmachte. letztlich habe ich mich auf die popkultur beschränkt, die politik (neunelf, bush, terror, krieg, fossil-atomare energien, chindia, obama, schwarzgelb) regt mich zu schnell auf. eine kleine liste der fundstücke:

  • jetzt.de hat bereits vor einiger zeit geburtstagsgrüße bestellt und das jahrzehnt zu zehn kennzeichnenden erscheinungen kondensiert. auch gießen findet erwähnung, wird allerdings wieder mal völlig verkannt.
  • gelandet bin ich aber auch bei indiepedia.de, hier kann man schön die musikalischen glanzlichter der jeweiligen jahre durchforsten (wobei es mir meist den magen rumdreht, wenn ich mir die platzierungen der verkaufscharts ansehe).
  • eine seite, die ich bislang noch nicht kannte, ist indiestreber.de, dessen autoren gerade nach und nach die einzelnen jahre reflektieren. man macht da teils erhellende selbsterfahrungen („ach ja, 2000, nu metal, ich erinnere mich…“). unbedingt weiterverfolgen!
  • ein ähnlicher musikalischer adventskalender offeriert derzeit der zündfunk des bayerischen rundfunks: statt dem album der woche werden die alben des jahrzehnts vorgestellt, lässt sich auch als podcast abonnieren (was hätte man sich 1999 wohl unter einem podcast vorgestellt?).

na denn, viel spaß beim zusammenstellen der playlist für die silvesterfeier!

auf die nuller! wir waren jung, alter!